Cercl'Air

Schweizerische Gesellschaft der Lufthygiene-Fachleute

08 Apr. 2019

Krematorien: Überwachung Quecksilberabscheidung

Hauptsächlich zur Quecksilberminderung wurden die Krematorien um die Jahrtausendwende mit viel Aufwand nachgerüstet. Diese Investitionen zeigen nur eine Wirkung, wenn das Festbett auch im richtigen Zeitpunkt gewechselt wird. Dazu ist zur Überprüfung der Filtersättigung die periodische Emissionsmessung vielfach nicht geeignet.
Beitrag 8.4.2019, Amt für Umwelt Solothurn
Kontakt: thomas.mayer@bd.so.ch

Auch ein gesättigter Filter nimmt Quecksilber auf, gibt dieses aber über längere Zeit wieder ab, was dem Verdünnungsverbot nach LRV Anhang 1 Ziffer 23 widerspricht.

Im Kanton Solothurn wurde folgendes Vorgehen festgelegt:

Bei der periodischen Emissionsmessung muss der Quecksilber-Grenzwert von 0.2 mg/m3 in jedem Fall eingehalten werden, auch wenn der Bagatellmassenstrom unterschritten wird. Gemessen wird aber nur der filtergängige Anteil, der staubgebundene und auch Staubmessungen sind nicht notwendig.

Vom Festbett werden jährlich Proben gezogen und auf Quecksilber analysiert. Dabei wird ein Probenahmerohr eingesetzt, um die Probe an einer definierten Stelle zu ziehen, was insbesondere bei horizontal beströmten Filtern unerlässlich ist. Die Lebensdauer der Filter ist systemabhängig, im Kanton Solothurn liegt sie zwischen 2000 und 4000 Einäscherungen.